Was hält uns eigentlich davon ab unseren Abschied schon zu Lebzeiten selbst zu gestalten und zu planen? Keiner von uns weiß schließlich wie lang
seine Lebensreise sein wird.
Vielleicht denkst Du jetzt ich bin ein wenig verrückt, doch ich möchte Dir dazu gern eine Geschichte erzählen: als mein geliebter Großvater sich Ende 2016 von dieser Welt für immer verabschiedet, zieht es mir den Boden unter den Füßen weg, denn bis zu diesem Zeitpunkt habe ich mich nie wirklich mit dem Thema Tod beschäftigt. Wer tut das schon freiwillig? Doch seit dieser Zeit teile ich eine andere Sichtweise auf das Ganze und ich habe mich auch mutig mit meinem eigenen Abschied gedanklich auseinandergesetzt und übrigens: ich lebe noch und bin nicht am nächsten Tag tot umgefallen. Ganz im Gegenteil: für mich hat es etwas Befreiendes sich einer der wohl größten menschlichen Ängste, dem TOD, zu stellen.
Für mich sind viele Punkte mittlerweile sonnenklar z.B. möchte ich auf keinen Fall, dass meine Familie und meine Trauergäste in schwarzer Kleidung zu meiner Verabschiedung kommen. Mein Leben ist bunt und voller Höhen und Tiefen und deswegen ist es mein Wunsch, dass jeder in den Sachen kommt in denen er oder sie sich wohlfühlt. Meine Lieblingsmusik soll von Anfang an für mich und mein Leben stehen und Erinnerungen an gemeinsame Erlebnisse wecken. Ich schreibe immer mal wieder Lieder auf, die mir besonders gut gefallen und die ich mir für meine Abschiedsfeier vorstellen kann. Diese Liste ändert sich natürlich im Laufe der Zeit, doch auch das ist völlig ok.
Meine Asche soll in einer schönen Bio-Urne in der Natur z.B. im Friedwald ihre letzte Ruhe finden. Gern darf jeder der mag sich mit seinem farbigen Fingerabdruck auf meiner Urne verewigen, denn auch er und sie hat unvergessliche Spuren in meinem Leben hinterlassen. Jeder der möchte, darf auch eine Kerze neben meiner Urne abstellen. Genau wie mit der Musik gibt es auch für meine Abschiedsrede bereits ein Grobkonzept, denn ich möchte auf keinen Fall schwere Worte hören. Meine geliebten Menschen, die vom Tag meines Abschieds ohne mich weiterleben werden, sollen feiern und sich freuen, dass wir viele unendlich schöne gemeinsame Momente erlebt haben, dass wir gemeinsam den Herausforderungen des Lebens mutig getrotzt haben und dass wir unseren eigenen Fußabdruck in dieser wunderschönen Welt hinterlassen haben. Zum Schluss soll es einen letzten Umtrunk geben auf mich und mein Leben mit all seinen Höhen und Tiefen, Wegen und Umwegen, Erfolgen und Niederlagen – eben mit allem, was mein Leben hier auf Erden einzigartig gemacht hat und womit ich für immer in Erinnerung bleiben werde. Ich vertraue auf das Leben und somit wird sich, wenn der Tag irgendwann gekommen ist auch der passende Redner für meine letzten Worte finden, da bin ich mir sicher.
Probiere es einfach selbst aus, nimm Dir ein wenig Zeit und lass die Gedanken schweifen zu Deinem Tag des letzten Abschieds.
Mittlerweile gibt es so viele wunderbare Möglichkeiten alles individuell und passend zu gestalten, dass sich dieses Gedankenspiel und das informieren über die verschiedenen Varianten auf alle Fälle lohnt.
Ich wünsche Dir einen wunderbar mutigen Tag voller neuer Ideen.
#inzeitendesabschiedsmitjuliasteglich
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